Un-Endlich
Betrachtungen ...
Auszug aus der Eingangsrede zur Eröffnung der Gruppenausstellung Ausflüge am 28.05.2016
von Cindy Schmiedichen, künstlerische Mitarbeiterin am Lehrstuhl Bildende Kunst, Malerei, Zeichnung, Raum und Interdisziplinäre Strategien am Caspar-David-Friedrich-Institut der Universität Greifswald
[...] Ein ungleich strengerer, ja systematischer Geist scheint in den Zeichnungen / Malereien von Claudia Heinicke wirksam zu sein. Doch auch hier geht es um eine Verwandlung von Gesehenem in eine Bildwirklichkeit. Der Abstraktionsgrad scheint allerdings besonders hoch, weil hier keine Formen, sondern ausschließlich Farben aus der Natur herausgelesen werden, um dann in eine rein abstrakte, bildimmanente Struktur – dem Raster – eingegliedert zu werden.
Wobei freilich anzumerken wäre, dass die Serialität des Rasters wiederum den von Claudia Heinicke bevorzugten Sujets entspricht, die wie zum Beispiel die Anordnung von Blättern an Bäumen oder die Anordnung von Dachziegeln sämtlich aus einer schier unüberschaubaren Mannigfaltigkeit bestehen, die sich die Künstlerin auf ebenso sensible wie systematische Weise anzueignen versucht. Wobei es ihr gelingt, diese in eine für den Betrachter nachvollziehbare Ordnung von hohem, ästhetischen Reiz zu transformieren.
von Cindy Schmiedichen, künstlerische Mitarbeiterin am Lehrstuhl Bildende Kunst, Malerei, Zeichnung, Raum und Interdisziplinäre Strategien am Caspar-David-Friedrich-Institut der Universität Greifswald
[...] Ein ungleich strengerer, ja systematischer Geist scheint in den Zeichnungen / Malereien von Claudia Heinicke wirksam zu sein. Doch auch hier geht es um eine Verwandlung von Gesehenem in eine Bildwirklichkeit. Der Abstraktionsgrad scheint allerdings besonders hoch, weil hier keine Formen, sondern ausschließlich Farben aus der Natur herausgelesen werden, um dann in eine rein abstrakte, bildimmanente Struktur – dem Raster – eingegliedert zu werden.
Wobei freilich anzumerken wäre, dass die Serialität des Rasters wiederum den von Claudia Heinicke bevorzugten Sujets entspricht, die wie zum Beispiel die Anordnung von Blättern an Bäumen oder die Anordnung von Dachziegeln sämtlich aus einer schier unüberschaubaren Mannigfaltigkeit bestehen, die sich die Künstlerin auf ebenso sensible wie systematische Weise anzueignen versucht. Wobei es ihr gelingt, diese in eine für den Betrachter nachvollziehbare Ordnung von hohem, ästhetischen Reiz zu transformieren.
Auszug aus dem Pressetext zur Gruppenausstellung Ausflüge vom 29.05. bis 26.06.2016, Künstler Gut Loitz e.V.
von Madeleine Städtler, Kunsthistorikerin
[...] Mit den kleinteiligen Strukturen, die sich innerhalb der Bilder vielfach wiederholen, wirken Heinickes Bilder wie die mikroskopische Vergrößerung eines Blattes. Ihre Werke vermitteln den Eindruck eines tief in die Materie dringenden Beobachtungsprozesses, der ebenfalls in den kunstphilosophischen Ideen der deutschen Romantik gründet: Der Philosoph Friedrich Schlegel (1772 - 1829) prägte am Ende des 18. Jahrhunderts den Gedanken einer Universalpoesie, die eine Vereinigung von Natur und Kunst in der Suche nach den ihnen gemeinsamen Strukturelementen in ihren unzähligen Wiederholungen und Varianten anstrebte.
Diese strukturierten Wiederholungen finden wir in den Malereien Heinickes wieder. Ihre Bilder definieren sich durch keinen klaren Anfang und kein klares Ende, sondern durch das naturgegebene Raster, das sich beliebig in alle Richtungen erweitern ließe.
von Madeleine Städtler, Kunsthistorikerin
[...] Mit den kleinteiligen Strukturen, die sich innerhalb der Bilder vielfach wiederholen, wirken Heinickes Bilder wie die mikroskopische Vergrößerung eines Blattes. Ihre Werke vermitteln den Eindruck eines tief in die Materie dringenden Beobachtungsprozesses, der ebenfalls in den kunstphilosophischen Ideen der deutschen Romantik gründet: Der Philosoph Friedrich Schlegel (1772 - 1829) prägte am Ende des 18. Jahrhunderts den Gedanken einer Universalpoesie, die eine Vereinigung von Natur und Kunst in der Suche nach den ihnen gemeinsamen Strukturelementen in ihren unzähligen Wiederholungen und Varianten anstrebte.
Diese strukturierten Wiederholungen finden wir in den Malereien Heinickes wieder. Ihre Bilder definieren sich durch keinen klaren Anfang und kein klares Ende, sondern durch das naturgegebene Raster, das sich beliebig in alle Richtungen erweitern ließe.